Bloch-Zentrum: Jugendliche aus drei Ludwigshafener Schulen beteiligen sich an Ausstellung / Zwei Filme bei Vernissage

Schüler zeigen Bilder gegen Rassismus

Silvia Izi initiierte die Ausstellung "Wer, wenn nicht wir?", bei der sich Schüler mit dem Thema Rassismus befassten. Links Frank Degler vom Bloch-Zentrum.

© Rittelmann

Ein Mädchen in einer weißen Silhouette erhebt sich aus einem rot-dominierten Block, auf dem zwei Fotos Szenen aus dunklen Tagen zeigen. Acht bunte Luftballons ziehen das Mädchen in die Höhe, auf jedem steht ein Buchstabe. Daraus bildet sich das Wort "Toleranz". Das beeindruckende Bild einer Schülerin der Oggersheimer Gesamtschule ist eines von vielen Exponaten der Ausstellung "Wer, wenn nicht wir? -Schülerbilder gegen Rassismus", die vom 27. Januar bis zum 18. März im Ernst-Bloch-Zentrum (Walzmühlstraße 63) zu sehen ist. Die Vernissage findet am kommenden Montag um 19 Uhr statt.

Beiträge auch aus Dessau

Initiatorin der Wanderausstellung ist die Ludwigshafenerin Silvia Izi. "Nach den rassistischen Übergriffen 1992 in Deutschland habe ich beschlossen, dass dagegen etwas getan werden muss. Ich habe die Idee gehabt, dass das Thema Rassismus in Schulen behandelt werden muss", berichtet die Grafikerin. Sie appellierte an Schüler, sich künstlerisch mit dem Thema Gewalt und Rassismus auseinanderzusetzen.

Vorurteile sollten abgebaut, Akzeptanz geschaffen werden. "Ich habe für das Projekt Schulleiter in Ludwigshafen gefragt, ob man nicht eine Ausstellung machen könnte. Daraufhin haben sich zwölf Schulen in der Stadt beteiligt. Die Werke der Schüler waren dann auf einer Stellwand im Pfalzbau zu bestaunen", sagt Izi. "Kinder werden bei dem Projekt direkt angesprochen. Es ist wichtig, dass sie eigene Gedanken zur Problematik Rassismus entwickeln. Daraus entstehen Diskussionen untereinander", meint die Initiatorin. Sie habe es überrascht, wie viele Ergebnisse zu diesem Thema kamen.

Im Laufe der Jahre sei die Idee auch in anderen Bundesländern auf fruchtbaren Boden gefallen. So sind im Bloch-Zentrum auch Bilder von Schülern aus der Partnerstadt Dessau, einer Grundschule in Bad Hersfeld, der Frankfurter Käthe-Kollwitz-Schule und des dortigen Lessing-Gymnasiums ausgestellt. Von den Ludwigshafener Schulen sind die Gesamtschule Ernst Bloch, das Carl-Bosch-Gymnasium und die Berufsbildende Schule Technik 1 dabei.

Vor der Vernissage zeigt das Bloch-Zentrum die Gewinnerfilme des William-Dieterle-Filmpreises 2013: Um 15.30 Uhr läuft "Jedda und Anna. Erste Generation danach", um 17 Uhr folgt "Klänge des Verschweigens". cmh

© Mannheimer Morgen, Freitag, 24.01.2014